Ausgabe 3/2012 - 18.12.2012

Weihnachtsgeschichte

Datamaniens Helden auf Reisen:

Der Retter vom Nordpol

Fast alles über Datamanien: Was bisher geschah …
Florian ist der anmutige Held im Wald von Datamanien. Alle Jahre wieder, durch eine intensiv leuchtende Schnupfennase erkennbar, löst er zusammen mit seinem besten Freund, dem Dublettenhörnchen Toni, kniffelige Aufgaben. Einmal pflückt er Sterne vom Himmel, um das Weihnachtsschmuckproblem in den Griff zu bekommen. Ein anderes Mal ist er Medikamentenkurier, um den Bäumen seiner Heimat im Kampf gegen das Laub- und Nadlerfieber Baum-De-Sease-Grippe (BDSG) beizustehen. Und wieder ein anderes Mal sorgt er dafür, dass zwei beherzte Schweizer Helfer nach Datamanien kommen, um den Waldbewohnern beizustehen. Auch der digitalen Revolution können sich Florian und Co. nicht entziehen und wedeln, wischen und klicken begeistert auf ihren WaldPhones, posten auf BorkBook oder vernetzen sich in der Matrix der World-Wide-Web-Spinne Calliope. Die Weihnachtsgeschichten von Florian, Toni und deren Freunden begleiten eXotargets-Chef Frédéric Cavro seit 2007.

„Tock, tock.“ Keine Antwort. „Tock, tock, TOCK … knarrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.“ Die schwere Tür öffnete sich einen Spalt. Ein struppiger Bart, darüber zwei störrische Augenbrauen erschienen. „Seid ihr die Aushilfen vom Arbeitsamt? Das wird aber auch Zeit!Kommt rein!“, polterte der Bart, über dem zwei freche blaue Augen blitzten. „Nehmt euch einen Adresskorrektur-Punsch, der wärmt“, sagte der Bart und verzog sich zu einem breiten Grinsen. Besucher hatten sich schon lange nicht mehr durch die Eiseskälte zu ihm gewagt. Die Angesprochenen, ein verfroren aussehendes, rothaariges Dublettenhörnchen mit schneesturmzerzaustem Fell und ein Datenbankenelch mit leuchtender Schnupfen­nase und rot-weiß-blau-gepixeltem Norweger­schal, ließen sich das nicht zweimal sagen. Vorsichtig betraten sie einen wohlig beheizten Raum.

In der Ecke lehnte ein Surfboard. Auf dem Sofa türmten sich Geschenke bis unter die Zimmerdecke. Vom Herd her verströmte ein dampfendes Data-Gebräu einen kräftigen Orangen-Zimt-Duft. Und vor Hörnchen und Elch stand ein kräftiger Senior im roten Bademantel. „Ich bin Klaus“, stellte sich der Alte über beide Bart-Enden grinsend vor. Er ergriff die Pfote des schlotternden Dublettenhörnchens. Außerdem den Huf des hochgewachsenen, vor Kälte immer noch zitternden Datenbanken­elchs und schüttelte beide – Pfote und Huf – euphorisch.

Datamaniens Helden auf Reisen: Der Retter vom Nordpol

Kann Florian seine Heimat Datamanien retten, indem er den Job eines Rentiers übernimmt?
© Fabrice Laroche

„Ssss-Sie sind Klaus Weihnachtsmann, woh-wohnhaft Robert-Edwin-P-P-Peary-Chaussee eins in sieben-sieben-sieben-sieben-sieben Nordpol???“, schlotterte der Datenbankenelch. „Jepp“, nickte Klaus. „Angenehm, hatschiiiiiiii, ich heiße Ffff-Florian“, schniefte indes der Paarhufer und wickelte sich umständlich aus seinem gepixelten Norwegerschal. „Ich bin Toni“, stellte sich das immer noch bibbernde Dublettenhörnchen vor. „Schön, dass ihr da seid“, entgegnete der Alte. „Mir ist nämlich gestern ein Rentier abgesprungen, und jetzt habe ich nicht genügend Personal, um meine Geschenkelieferung zu den Menschenkindern zu bringen. Und das, wo doch heute die Weihnachtssaison beginnt ...“, brummte der Alte . „Eigentlich wäre ich jetzt lieber am Strand von Honolulu, aber ...“ – „Uns schickt gar nicht das Arbeitsamt“, unterbrach Datenbankenelch Florian Klaus' Redefluss. „Wir kommen aus Datamanien und haben eine Bitte ...“, erklärte Toni behutsam. Aber weiter kam er nicht. „Datamaaaaaaanien …????“, röhrte Klaus entsetzt.

„Datamanien ist die Heimat zahlreicher Datenfüchse, Adresskorrekturhasen, turboschneller Umzugsschildkröten, Schnee-Mining-Eulen, Nixie-Igeln, Optimierungsmodell-Wildschweinen, Posthörnchen, … schnauf ... einer World-Wide-Spinne und zahlreicher Bäume“, erklärte Florian und nippte an seinem Adressänderungspunch, den Klaus dem Elch beim Stichwort „Honolulu“ hingestellt hatte. „Ihr kommt gar nicht vom Arbeitsamt???!!! Aber wie soll ich …???“, dröhnte Klaus, presste sich stöhnend die Hand aufs Herz und keuchte gefährlich. „Wir wünschen uns“, sagte Florian ganz sanft „für Datamanien zu Weihnachten eine deiner polaren Schneewolken. Bei uns hat es seit Ewigkeiten weder geregnet, noch geschneit. Unsere Bäume sind schon ganz dürr.“ Gleichzeitig grübelte der Datenbankenelch angestrengt über die Inhalte seines letzten Erste-Hilfe-Kurses nach. „Ach, und ich soll den Wolkenlieferanten geben, was? Hab' ja sonst nichts zu tun“, brauste der rüstige Senior auf. Offenbar hatte er keine Reanimation nötig. „Klar hilfst du uns“, entgegnete Florian lächelnd. „Denn wir helfen dir ja auch beim Geschenkeverteilen. Hier kommt mein Plan ...“

„Purple Nixiiiiiiiiie“, kreischte Calliope, die heute grell-orangefarbene Kopfhörer trug. Die datamanische World-Wide-Web-Spinne hörte mal wieder (wie jedes Jahr zu Weihnachten) die alten MP3s von Birki Hendrix. Derweil webte sie an einem besonders weihnachtlich glitzernden Netz. Gerade hatte die emsige Kommunikations-Spinne ein Videotelefonat mit einem ziemlich aufgeregten, sich ständig verhaspelnden Dublettenhörnchen am Nordpol beendet und die Gesprächsinhalte kurz und knackig auf BorkBook gepostet. Die Waldkollegen Datamaniens linsten ohnehin lieber auf die Desktops ihrer WaldPhones als Calliope beim Kreischen zuzuhören. Auf BorkBook stand zu lesen: „Plan funktioniert. Deckt schon mal den Tisch und dekoriert für Weihnachten. Florian und Toni bringen Schnee und außerdem noch ein paar Gäste mit. Das wird ein Spaß! Kreisch! Calliope.“

Einige Tausend Kilometer nördlich sauste ein Logistikschlitten von den Ausmaßen eines Kreuzfahrtschiffs durch den Himmel. Er wurde angeführt von neunzehn stolzen Rentieren und einem anmutigen Datenbankenelch mit blau-rot-weißem Schal in trendigem Pixelmuster. Neben Bergen von Geschenken, die den Großteil des Schlittens einnahmen, trug das Himmelsgefährt einen „Ho ho ho“-johlenden, wunderlichen, älteren Herren im roten Mantel. Außerdem thronte mitten auf einem Geschenkeberg ein rothaariges, zerzaustes Dublettenhörnchen. Kichernd jonglierte es mit einer ganzen Batterie von Paketen. Der rüstige Senior in Rot schwang derweil ein „Cloud-Rettet-Datamanien!“-Lasso, das er seinem Listausfalls-Notfallkoffer entnommen hatte. Das Seil wickelte sich elegant um eine riesige, glitzernde Schneewolkenmasse. Der Senior zurrte das Wolkengebilde mit einem kräftigen Ruck fest, gröhlte beglückt und trieb seine Tiere zur Eile an: „Und jetzt los Jungs und Mädchen, wir liefern die Geschenke ab. Und eine Schnee-Cloud obendrein. Sobald es in Datamanien geschneit hat, wird gefeiert. Habe gehört, die Datamanier können richtig gut kochen“, spornte Klaus seine Rentiere an. Die anmutigen Paarhufer legten noch einen Zahn zu und stoben, amüsiert über den kapriziösen Alten, mit erhobenen Häuptern durch einen sternklaren Himmel – eine Nixiespur hinter sich herziehend.

Derweil waren die datamanischen Weihnachtsvorbereitungen in vollem Gange. Dieses Mal übernahm die hochadelige Tannendame Adele, ein wenig ausgedörrt zwar, aber ebenso resolut wie eh und je, das Regiment in der Waldküche. Emilia die Eiche, ebenfalls etwas mitgenommen, briet Data-Mining-Würstchen. Hein, die Buche buk Abgleichs-Kuchen und Tatjana, die Fichte, kümmerte sich um eine duftende Nixie-Salsa auf Umzugsdaten-Gemüse. Gleichzeitig ächzten Piet und Pierre, die beiden Adressmeisen, unter der Last glänzender Unzustellbarkeits-Mandeln – ein gewichtiger Dekorationsversuch, der die Meisen beinahe zum Absturz gebracht hätte. Die Schneemining-Eule Thea trug floureszierende „Mag-ich-Knöpfe“ von BorkBook am Federkleid. Finn, der vegetarische Datenfuchs hatte sich blankpolierte Quick-Response-Codes ans Fellrevers geheftet. Und Nora, die Nixie-Igelin strahlte sichtlich über die glitzernden Analyse-Zapfen, die sie sich auf die Stacheln gespießt hatte. Um die Tiere herum hüpfte, schräg auf einer Art poliertem Waldhorn trötend, Posthörnchen Till.

Plötzlich erschall ein fröhliches „Ho ho ho!“ Und hinter den Baumkronen tauchte ein Schlitten mit mehreren Gestalten auf – mit einer glitzernden Schneewolke im Schlepptau. „Sie kommen“, kreischte Calliope, die sich in ihr neues Glitzernetz gehüllt hatte. Aber, da mittlerweile sämtliche Bewohner Datamaniens Tann-Feeds auf ihren WaldPhones abonniert hatten, waren Klaus und Konsorten längst keine Unbekannten mehr. Der Schlitten und seine Zugtiere landeten sanft auf dem trockenen Waldboden einer Lichtung. Kein einziges Paket war mehr auf dem Schlitten, die Weihnachtsgeschenke mussten längst bei den Menschenkindern angekommen sein. Das Optimierungsmodell-Wildschwein Elmar, gekleidet in glitzernde Mehrfachbestätigungssterne, grunzte anerkennend. Ein lachender Florian mit scheinbar glühender Nase, ein gut gelaunter, wenn auch zerzauster Toni und ein vor Freude gröhlender Klaus begrüßten die datamanischen Kollegen: „Wir sind wieder da!“, riefen Elch und Hörnchen. „Schön euch kennenzulernen, ho ho ho“, dröhnte Klaus – Adele hob zu einer gewichtigen Begrüßungsrede an, räusperte sie sich, atmete tief ein und öffnete den strengen Tannendamenmund. Derweil nickten die neunzehn anmutigen Rentiere den Waldbewohnern freundlich – und etwas hungrig dreinblickend – zu. Doch bevor Adele mit ihren Lippen auch nur ein Wort formen konnte, schmetterte Calliope aus voller Kehle abscheulich kreischend los und warf sich in Positur. Arm in Arm – oder vielmehr Bein in Flügel – mit den schrill trillernden Adressmeisen Piet und Pierre, gaben sie ein ohrenerweichendes „Fröhöölieechäääää Weiiiiiiiiiihnacht übeeerallllll …“ zum Besten. Der vegetarische Daten-Fuchs Finn stöhnte vor Schmerz auf, als dann auch noch Posthörnchen Till ungelenk in seine Tröte pustete. Aber kaum hatte Finn seinen Unmut über die schaurige Gesangseinlage auch ausgesprochen, fielen dicke Schneeflocken auf Datamanien hernieder. Die Wolke hatte – wahrscheinlich vor Schreck – ihre Schleusen geöffnet und ihre Schneeflockenmassen entlassen. Toni hüpfte vor Freude im Kreis. „Es schneiiiiiiiiiiiit!“, schrie er. „Wir sind gerettet! Es lebe Datamanien!“, fielen die anderen Datamanier ein, während Klaus sehnsüchtig auf das Buffet schielte. „Ho ho ho. Glückwunsch zur Schnee-Cloud. Aber jetzt lasst uns bitte ganz schnell Weihnachten feiern. Ich habe nämlich Hunger“, gröhlte er und rieb sich den Bauch. Finn, der einzige begabte Bariton Datamaniens, hob derweil zu singen an: „Oh du Fröhliche ...“, tönte es – dieses Mal in Schön. Und es schneite, schneite, schneite. Datamaniens Bäume und Tiere umarmten sich vor Freude. Sie aßen, tranken, sangen und feierten die halbe Nacht hindurch. Florian war selig. Und seine Schnupfennase leuchtete auf wie ein tiefroter Lampion.

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